Zu viert machen wir uns am Sonntagvormittag auf in Richtung Kröntenhütte (1904 m) im Gebiet der Urner Alpen. Zunächst am Alpbach entlang geht es Richtung Talschluss und schließlich in einer Steilstufe nach oben. Den Fulensee lassen wir trotz schweißtreibendem Aufstieg rechts liegen und freuen uns auf das erste Radler des Tages auf der Terrasse der Kröntenhütte. Bei Kuchen und Getränk schmieden wir Pläne für den Nachmittag und die nächsten Tage. Tobi hat sich wieder mal ein tolles Gebiet ausgesucht und so verbringen wir den Nachmittag mit einigen Seillängen im nahe gelegenen Klettergarten, Gefluche über die klobigen Bergschuhe und Kaminkletterei inklusive, da die Routen dann doch nicht so ohne waren. Pünktlich zum Abendessen sind wir zurück auf der Hütte und genießen das leckere 4-Gang Menü mit Spaghetti und diversen Soßen.
Nach einem frühen und trockenen Frühstück (das Hüttenteam hatte leider vergessen, die Milch rauszustellen), brechen wir um 6:30 Uhr Richtung Krönten auf. Vorbei am Obersee geht es zum Steinchälenfurrgi, in dem wir dann das erste Firnfeld meistern, um den Einstieg zum Ostgrat zu erreichen. Über den Chli Krönten wollen wir immer am Grat entlang zum Krönten und bilden zwei Seilschaften. In schöner, teilweise ausgesetzter Kletterei funktionieren die Seilschaften bereits nach kurzer Zeit prima, und wir erreichen wieder den Gletscher. Diesen geht es nun erst steil bergauf, dann führt die Spur entlang am Windloch zum Westgrat des Krönten. Am Gipfelaufbau seilen wir nochmal an, um die letzten 10 m sicher zu bewältigen und erreichen einsam und allein den Gipfel des Krönten (3107 m). Nur der Weitblick wird durch einige tiefhängende Wolken etwas getrübt. Über den unschweren Westgrat steigen wir zur Kröntenlücke ab, und über den Glattfirn geht es zurück Richtung Hütte. Den Gletscher hinter uns und die Hütte schon in Sichtweite zieht sich der Weg noch in die Länge. Da kommt der Obersee für ein erfrischendes Bad gerade recht, wenn auch a…kalt.
Das Ziel für den dritten Tag ist der Gross Spannort, der uns mit seinem beeindruckenden Gipfelaufbau bereits gestern schon fasziniert hat. Den Weg von der Hütte bis zum Gletscher meistern wir in knapp unter 2 Std, mit Gletscherausrüstung und Seil geht es dann zügig über den Glattfirn zum Spannortjoch. Von hier aus führt der Weg in drei steileren Stufen mit abwechselndem Gehgelände auf den 3198 m hohen Gross Spannort, den wir um 11:30 Uhr erreichen. Der markant gezackte Gipfel ist auch von oben eindrücklich, und zu nah an die Kante wollen wir nicht gehen. Über vier Abseilstellen erreichen wir auch hier gut eingespielt wieder das Spannortjoch und machen uns zügig Richtung Hütte auf, um unsere Rechnung zu begleichen und das restliche Material wieder in den Rucksack zu packen. Wenn da nur nicht der Abstieg noch auf uns warten würde, würde das Radler gleich noch besser schmecken. Aber auch die 800 Höhenmeter zum Auto müssen wir wohl noch bewältigen und wir erreichen dieses gegen 18:00 Uhr.
Vielen Dank an Tobi für die Organisation, Planung und Führung der tollen Tourentage in den Urner Alpen.