Alpenrosenblüte im Schwarzwassertal


Endlich darf man wieder Bergtouren machen!

Am Freitag, 3.Juli trafen sich Tourenleiter Benno und fünf Teilnehmerinnen in Maselheim zur Wochenendtour ins Schwarzwassertal. Mit zwei PKWs ging es nach Riezlern im Kleinen Walsertal. Die Autos wurden am Parkplatz Auenhütte (1275 m) abgestellt und die Rucksäcke geschultert. Nicht ganz zwei Stunden dauerte der schöne Aufstieg zur Schwarzwasserhütte (1651 m), die unser Quartier für die nächsten zwei Tage war.

Zu Coronazeiten ist alles anders und gewöhnungsbedürftig:
Schlafen nur im eigenen Schlafsack, Hüttenschlafsack ist nicht erlaubt. Eigenes, mitgebrachtes Leintuch und eigenes Kopfkissen mit Bezug. Nur eigene Hüttenschuhe sind erlaubt.“ Einbahnwege“ in der Hütte und außerhalb. Keine Duschen, aber keine Maskenpflicht. Aber man ist ja froh, dass die Hütten wieder geöffnet sind und erträgt die Veränderungen. Wenn man einen Übernachtungsplatz ergattert hat, ist es sogar angenehm auf der Hütte ohne das sonst übliche Gedränge. Man hat mit seiner Gruppe einen großen Tisch für sich alleine.

Am Samstag nach dem Frühstück ging es los zur 5-Gipfelrundtour im Schwarzwassertal. Der im Schatten liegende Aufstieg zur Ochsenhofer Scharte (1850 m) war schnell geschafft. Nach einer kurzen Pause kamen wir zum ersten Gipfel, dem Grünhorn (2039 m). Dann ging es anspruchsvoll weiter, immer am Grat, zum nächsten Gipfel, dem Steinmandl (1981 m) Auf diesem Abschnitt mussten wir wiederholt die Wanderstöcke wegpacken und ganz schön „Hand anlegen“. Weiter ging es auf engen Pfaden zum Kreuzmandl (1974 m) und über das Neuhornbach Joch zum Falzer Kopf (1968 m). Der gesamte Abschnitt vom Grünhorn bis zum Falzer Kopf geht immer am, zum Teil ausgesetzten, Grat entlang. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit waren gefragt und bei den Teilnehmerinnen selbstverständlich auch vorhanden, und die zum Teil mit Drahtseilen und Eisenbügeln gesicherten Stellen wurden gut bewältigt. In diesem Abschnitt hatte der Namen der Tour „Alpenrosenblüte“ seine Berechtigung. Man steigt förmlich durch die blühenden Alpenrosen durch, herrlich!
Nach einer verdienten Pause mit gemeinsamem Picknick auf einer Steinplatte stiegen wir über einen weiteren, namenlosen Gipfel wieder abwärts zum „Kreuzle“, einem Sattel zwischen Diedamskopf und Schwarzwassertal. Auf angenehmem Weg ging es jetzt ostwärts zum Gerachsattel und wieder zurück zur Schwarzwasserhütte, wo wir uns auch gleich ein Radler und eine Tasse Kaffee genehmigten. Das hatten wir uns nach 6 Stunden wunderschöner, anstrengender Bergwanderung auch verdient.

Am Sonntag nach dem Frühstück packten wir unsere sieben Sachen zusammen und machten uns auf den Weg zum Hohen Ifen (2230 m). Bei strahlendem Sonnenschein machten wir unsere erste Rast an der Ifersguntalpe, bei der wir Getränke und leckeren Bergkäse kaufen konnten. Jetzt folgte der anspruchsvolle und ausgesetzte Weg zum Hohen Ifen. Im Bereich des Eugen-Köhler-Weg verstauten wir unsere Stöcke im Rucksack. Der Wegabschnitt ist mit Drahtseilen und Eisenbügeln gesichert, und man benötigt die Hände zur Absicherung im steilen, ausgesetzten Gelände. Nach diesem Steilgelände geht man auf steinigem Weg zum Grasgipfel des Ifen. Wir waren nicht alleine am Gipfel wie am Vortag sondern in großer Bergler-Gesellschaft. Der Blick auf den „Gottesacker“ und das Alpenpanorama war beeindruckend. Nach einer ausgedehnten Pause ging es wieder abwärts Richtung Auenhütte-Parkplatz. Nach der Ifen-Grasflanke kommt der Steilabbruch zum „Gottesacker“. Menschenmengen und viel „Gegenverkehr“ stauten sich an den schwierigen Stellen. Ein 20 m breites Schneefeld lag noch am Fuß des Ifen-Steilabbruchs. Bei der Querung waren Konzentration und alle Sinne gefragt. Alle Teilnehmer meisterten auch diese schwierige Stelle. Nun ging es auf breiten Wanderwegen zur Ifenhütte (1586m), bei der wir noch einmal eine Pause einlegten. Über den steilen Abstieg erreichten wir den Parkplatz nach 6 Stunden Genusswanderung und traten zufrieden die Heimfahrt an.

Bericht: Benno Hagel
Bilder: Teilnehmer

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