Am frühen Dienstag Morgen machten sich 13 Senioren/innen auf den Weg ins Kleinwalsertal, um die vier Wochen zuvor wegen Dauerregen abgesagte Tour über das Gottesackerplateau nachzuholen. Bei der Ankunft an der Auenhütte ließ der mit Baumaterial gefüllte Parkplatz schon erahnen, dass hier eine alpine Großbaustelle im Gange war: Es wird zur Zeit für den Skibetrieb eine neue Seilbahn gebaut.
Während nebenan reger Verkehr der Betonmischer herrschte, begann der Aufstieg auf neu angelegtem Wanderweg steil hinauf zur Ifenhütte. Nach knapp einer Stunde war diese Etappe geschafft und nach kurzer Schnaufpause wurde die Wanderung mit dem Weg hinauf zum „Bergadler“ fortgesetzt. Auch hier waren rege Bautätigkeiten zugange und so begann man ohne langen Aufenthalt mit dem Marsch über das riesige Karstgebiet des Gottesackerplateaus.
Das Gottesackerplateau zählt zu den größten und interessantesten Karstgebieten Europas. Über Milionen von Jahren hat das Wasser auffällige Rillen und Klüfte aus dem Schrattenkalk gelöst – so genannte „Karren“ . Das Wasser versickerte durch Spalten und Klüfte auch tief in den Kalk hinein und schuf dadurch zahlreiche Karsthöhlen auf dem Plateau.
Vorbei an unzähligen Löchern, Klüften, Spalten und über schmale Felsrippen führte die Wanderung durch das riesige Karstgebiet. Dabei beeindruckte neben der Formenvielfalt vor allem auch die Alpenflora, die in dieser kargen Landschaft immer wieder ein Fleckchen erobert hatte. So erreichte man schließlich die verfallene Gottesackeralm, die das Ende des „Unteren Gottesackerplateau“. Hier begann der lange Abstieg hinunter ins Kürental, der nochmals volle Aufmerksamkeit verlangte. Am Weg lag dabei nahe der Schneiderküren Alpe ein Jägerlager aus der Steinzeit, das 1999 entdeckt und ausgegraben wurde.
Nach dem langen Abstieg bot das Alpenhotel Küren eine willkommene Gelegenheit, sich zu erholen. Erst nachdem Kaffee und Kuchen genossen waren, wurden noch die letzten Meter zur Auenhütte bewältigt und die Heimfahrt angetreten.
Bericht + Bilder: Konne