Die Anhalter Hütte ist eine DAV-Schutzhütte der Sektion Oberer Neckar mit Sitz in Rottweil und liegt auf 2040 m idyllisch auf einer Anhöhe stehend vor der imposanten Heiterwand. Der neue und ausgezeichnet ausgestattete Winterraum sollte nun der Ausgangspunkt für die kommenden zwei Tage sein.
Nach der Anfahrt zum Hahntennjoch (1894 m) machten sich die neunköpfige Gruppe unter Führung von Michael Scharpf auf den Anstieg zur Anhalterhütte. Der Weg führte zunächst parallel zur Passstraße ständig ansteigend zum Steinjöchl (2189 m). Von dort ging es in einem sanften Abstieg zur Hütte. Dort angelangt entledigten wir uns zunächst allem unnötigen Ballast und machten uns nach einer kurzen Pause auf den Weg zum 2334 m hohen Tschachaun. Um zum Tschachaun zu gelangen gingen wir an der Hütte vorbei und schlugen hinter der Hütte den ausgeschilderten Weg zur Tarrentonalpe ein. Unser nächstes Ziel war der schon bald sichtbare Kromsattel. Die Einsattelung trennt den Tschachaun von der Gabelspitze, einer markanten kreuzgeschmückten Erhebung in der Heiterwand. Wir wanderten immer stur auf den Kromsattel zu und erreichten diesen nach 20 Minuten. Hier bogen wir links zum Tschachaun ab und folgten seinen grasigen Rücken steil hinauf. Schließlich lehnte sich das Gelände deutlich zurück und wir erreichten in weiteren 25 Minuten die Gipfelkuppe und das Gipfelkreuz des Tschachaun. Nach einer kurzen Rast machten wir uns an den Abstieg zurück zur Anhalter Hütte.
Dort angekommen, stärkten wir uns mit einem selbstgemachten Zopf und weiteren leckeren Süßigkeiten. Zum Abschluss des Nachmittags machten wir noch eine kurze Wanderung Richtung Namloser Wetterspitze und genossen die wunderbare menschenleere Bergwelt.
Den Abend ließen wir bei einem ausgezeichneten Nachtessen (vielen Dank an Susanna für die leckere Spaghetti Soße) und einigen Gläschen Wein und guten Gesprächen ausklingen.
Am Sonntagmorgen wurden wir erneut von einem Bilderbuchwetter geweckt und machten uns nach einem ausgiebigen Frühstück auf den Weg zu neuen Bergabenteuern.
Der Maldongrat war an diesem Tag unser erstes Ziel. Von der Anhalter Hütte aus über das Steinjöchl folgten wir zunächst den steilen Hängen der Südwestflanke, über die der Normalweg verläuft. Anschließend wurde es etwas ausgesetzter, was von allen Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderte. Diese bergsteigerische Herausforderung wurde durch die Gruppe problemlos gemeistert. Nach einer Gipfelrast folgten wir der Aufstiegsroute bis zum Steinjöchl und entschieden uns dort, noch den Falschen Kogel zu bezwingen. Der steile Anstieg über die Grasflanke des Normalweges wurde zum Gipfel hin, zunehmend ausgesetzter, was erneut Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderte.
Der abschließende Abstieg zum Parkplatz des Hahntennjochs verlief unspektakulär. Bei einer Einkehr auf der Rückkehr ließen wir nochmal alle Eindrücke auf uns wirken. Vielen Dank an Michael für die erneut umsichtige Tourenwahl und Dank an alle Teilnehmer für die harmonische gemeinsame Zeit.
Bericht: Jürgen Baur
Bilder: Teilnehmer