Skitourenwochenende im hinteren Martelltal
Fünf Skitourenbegeisterte und Hartmut trafen sich am Donnerstag den 6.3.2025 um 14 Uhr in Neu-Ulm. Die Anfahrt über den Reschenpass war problemlos. Als wir mit Einbruch der Dämmerung ins Vinschgau einbogen, bemerkten wir Rauchschwaden und dachten schon an Saharastaub. Kurz nachdem wir bei Goldrain ins Martelltal abbogen sahen wir auf der Gegenseite einen großen Waldbrand. Löschhubschrauber waren im Einsatz. Wie wir später erfuhren wurde der Brand wohl durch ein brennendes Auto ausgelöst. Schließlich erreichten wir den Parkplatz der Zufallhütte. Hartmut hatte mit dem Hüttenwirt vereinbart, dass wir für unser Gepäck den Lastenaufzug benutzen konnten, so dass der Aufstieg mit Ski und Stirnlampe problemlos in 30 Minuten geschafft war. Nach einem Begrüßungsschnaps durch den freundlichen Wirt bekamen wir noch ein sehr gutes Abendessen. Nach kurzer Besprechung gingen wir früh zu Bett.
Am Freitag starteten wir nach einem gemütlichen Frühstück bei bestem Wetter zu einer Eingehtour. Hartmut und Thomas übernahmen die Führung. Zunächst ging es direkt auf einen Felsabsatz zu und dann durch eine Gasse zuerst nach rechts und dann nach links ziehend. Oben angekommen ging es taleinwärts bis man nach links das Tal verlässt und einen steilen abgefahrenen Hang Richtung Marteller Hütte aufsteigt. Hier waren gleich Harscheisen notwendig. Oben angekommen geht es weiter Richtung Fürkelferner in Richtung Zufallspitze. Schließlich erreichten wir auf einer Höhe von 3150 Metern eine Lücke des südlichen Bergkammes und hatten einen wunderbaren Blick auf die Dolomiten. Die Abfahrt war problemlos bis auf eine schmale Gasse mit ca. 4 Meter Blankeis direkt vor der Hütte, dieses Hindernis mussten wir noch zwei Mal passieren.
Am Samstag, dem Gipfeltag, standen wir um 6 Uhr auf und starteten trotzdem als eine der letzten Gruppen. Die ersten Kilometer glichen dem Weg des Vortages jedoch zieht man nicht nach links Richtung Fürkelferner sondern nach rechts Richtung Zufallferner. Am Gletscher angekommen wurde angeseilt. Wir sahen mehrere Seilschaften vor uns. Der Gletscher steigt gleichmäßig an und ist gut zu gehen. Man kommt an den drei Kanonen vorbei, die man rechts liegen lässt. Dann zieht man nach links Richtung Süden und wandert flach bis unter den Gipfelhang des Cevedale. Der Gipfelhang ist sehr steil mit Spalten, aber wir hatten zum Glück optimale Bedingungen, was die Lawinenlage betraf. Dieser letzte Anstieg forderte mir alles ab, vielleicht lag es daran, dass ich drei Wochen vor der Tour einen viralen Infekt hatte und nicht optimal vorbereitet war. Am Sattel angekommen war der Grat zum Gipfel unschwierig und konnte ohne Steigeisen begangen werden. Der Gipfelhang war überraschend gut fahrbar, die weitere Abfahrt war ein Genuss!
Am Sonntag war die Luft zumindest für mich raus. Wir stiegen Richtung Butzenspitze auf und kehrten nach etwa 3 Std. um. An der Hütte angekommen genossen wir auf der Terrasse der Zufallhütte die Sonne und den leckeren Apfelstrudel. Gestärkt und mit breitem Grinsen traten wir die Heimfahrt an und trafen gegen 19 Uhr in Ulm ein.
Fazit:
Dank an Hartmut für die hervorragende Planung und umsichtige Führung der Tour.
Bericht: Gerd Wölffle
Bilder: Teilnehmer