Nach einer Woche sommerlicher Temperaturen hatte eine Kaltfront das Wettergeschehen übernommen, und so machten sich die 23 Teilnehmer/innen unter der Leitung von Rita Hagel in winterlicher Kleidung von Heiligenberg auf den Weg zu ihrer Rundwanderung.
Bald hatte die Gruppe die letzten Häuser hinter sich gelassen und wanderte entlang der Abbruchkante hoch über dem Salemer Tal zum Friedwald. Am Andachtsplatz zeigte der Wegweiser hinab zur „Freundschaftshöhle“, von der sich ein herrlicher Blick auf Schloss Heiligenberg und über den Linzgau zum Bodensee und zur Insel Mainau bot.
Schon 1688 war ein Häuschen in den Felsen eingebaut, doch scheint dieses im Laufe der Zeit bei seiner Lage auf der Wetterseite stark gelitten zu haben. Das Häuschen war von einem Tagelöhner bewohnt. Es ist nur schwer nachzuvollziehen, was es für die früheren Bewohner der Höhle bedeutet hat, hier zu jeder Jahreszeit Wind und Wetter ausgesetzt zu sein bei ständig bröckelndem Fels und kaum begehbarem Fußpfad.
Nach einer knappen Stunde wurde der Lärchenhof erreicht. Hier bot der Hofladen eine willkommene Gelegenheit, sich windgeschützt mit heißem Kaffee ein wenig aufzuwärmen. Danach erreichten die Wanderer vorbei am Friedhof den höchsten Punkt des Tages, die Amelienhöhe (788 m). Sie ist bekannt als hervorragender Aussichtspunkt zu den Appenzeller Bergen, auch wenn man diese heute nur erahnen konnte. Durch den Wald am Nagelstein führte mit einem Abstecher zum Gedenkplatz eines Flugzeug-Absturzes von 1944 der Weg weiter nach Betenbrunn. Hier fand man nach dem Besuch der Wallfahrtskirche auf dem Kirchplatz den passenden Ort für die Mittagspause, tatsächlich sogar mit Sonnenschein.
Irgendwann wurde es dann doch zu kalt und zu windig, und so machte man sich auf den Rückweg. Dieser führte auf Forstwegen und über den „Malefikantenweg“ am Nagelstein abwärts zur Klause Egg, die im 13. Jhdt. gegründet wurde. Dann ging es weiter zum Schweizerhaus.
Das Schweizerhaus hat eine wechselvolle Geschichte. Im unteren Teil waren einst Stall und Sennerei untergebracht, im Obergeschoss tafelte und feierte die Familie von Fürstenberg in einem wunderschönen, herrschaftlichen Fest- und Speisesaal. Seit 1834 prägt der mehrstöckige Holzbau, im Berner Landhausstil, den Landschaftspark des Schlosses Heiligenberg ganz wesentlich mit und gilt als eines der Wahrzeichen der Gemeinde.
Es musste jetzt nur noch ein kurzer, steiler Aufschwung bewältigt werden, dann war wieder der Startpunkt der schönen Wanderung erreicht, und es wurde die Heimfahrt angetreten. Da in Heiligenberg kein Café geöffnet hat, wurde die Schlusseinkehr unterwegs in Ostrach absolviert.
Bericht + Bilder: Konne