Die Wettervorhersage hatte einen sonnigen Herbsttag versprochen, und so machten sich zwölf Senioren/innen in bester Stimmung auf den Weg in Richtung Donautal. Leider wurde der Nebel bei der Fahrt auf den vielen Umleitungen in Richtung Mühlheim a d. Donau immer dichter, und auch beim Start in Mühlheim war von der Sonne keine Spur zu sehen.
Nach kurzem Aufstieg im Ort zur Festhalle führte der markierte Rundweg durch den herbstlichen, nebeligen Wald in einer Stunde zum Bergsteig. Auf den letzten Metern löste sich der Nebel auf, so dass am Bergsteigkreuz bei strahlendem Sonnenschein die Sicht auf Fridingen genossen werden konnte. Da hier auch genügend Sitzbänke vorhanden waren, nutze man den Platz für eine Vesperpause, bei der die Wanderer gleichzeitig die partielle Sonnenfinsternis beobachten konnten.
Da die Höhepunkte der Wanderung lockten, ging es bald wieder weiter, und nach einem kräftigen Anstieg erreichte die Gruppe den Rissefels. Hier bot sich ein herrlicher Blick über Fridingen und das Donautal, überragt von Laibfelsen, Stiegelefels und Knopfmacherfelsen, dann war es nur noch ein kurzes Stück zum absoluten Highlight des Tages, der Wallfahrtsruine Maria Hilf.
Es begann damit, dass der Pfarrer von Mühlheim 1649, ein Jahr nach dem Ende des 30-jährigen- Krieges, ein Muttergottesbild an einer großen Eiche anbrachte. Der bald einsetzende Pilgerverkehr zu diesem Ort führte dazu, dass 1652 um diese Eiche eine erste Wallfahrtskirche gebaut wurde. 1756 wurde sie durch eine 47 m lange und 18 m breite neue Kirche mit der Eiche und dem Marienbild darin, sowie durch eine Herberge mit Stallungen ersetzt. 1811 wurde die Wallfahrt offiziell aufgehoben, die Kirche geschlossen und die gesamte Wallfahrt zum Abbruch verkauft. Weiterhin aber pilgerten viele Menschen zu dieser Stelle, so dass der Stadtpfarrer 1905 an der Ruine eine offene Kapelle errichten ließ. Votivtafeln zeugen davon, dass dieser Ort seit weit über 300 Jahren ein Wallfahrtsort geblieben ist, den zur Blütezeit bis zu 20.000 Pilger im Jahr besucht hatten.
Nach ausgiebiger Besichtigung der vorbildlich restaurierten Ruine wurde die Wanderung zum „Glitzernen Kreuz“ fortgesetzt. Hier bot sich erstmals die Aussicht auf Mühlheim und seine Ortsteile. Nach dem Abstieg auf schmalem Wanderpfad kam man ans Ufer der Donau und zum Schwedengrab, wo ca. 300 Schweden, die während des dreißigjährigen Krieges ermordet wurden, ihre letzte Ruhe fanden.
Vorbei an der Sebastianskapelle erreichte man die Gassen von Mühlheim und beim Stadttor das Bäckercafé Sernatinger, wo man sich vor der Heimfahrt Kaffee und Kuchen schmecken ließ.
Bericht + Bilder: Konne